Auflaufbreme Einstellung und Fehlerbehebung

 

Fachforum für weitere Fragen zur Bremsen-Technik, Bremsen-Problemen und

Ersatzteilbeschaffung insbesondere auch bei älteren Oldtimer-Anhänger-Bremsen:

https://anhaengerforum.de/

müsste das Nachfolge-Forum sein, betrieben von:

http://anhaenger24.de/

 

Bremseneinstellung

 

Achtung: Wenn Du in Sachen Bremseneinstellung Laie bist, schraube nicht einfach dran herum. Hole Dir sachkundige Hilfe dazu. Das kann auch ein befreundeter KFZ-Mechaniker sein.

 

Da ich in der Vergangenheit immer mal wieder von in "Fachbetrieben" schlecht eingestellten Anhängerbremsen gelesen habe, stelle ich die Anleitungen hier ein, damit ihr den "Fachleuten" auf die Finger schauen könnt.

 

Im Rahmen der jährlichen Bremseneinstellung sollte

die Schubstange und der Umlenkhebel per Fettpresse gefettet,

sowie Radlagerspiel ausgeschlossen werden.

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Eine fachgerechte Bremseneinstellung beginnt mit der Nachstellung der Trommelbremsen.

Erst danach kann es notwendig sein am Gestänge eine neue Grundeinstellung vorzunehmen.

 

Bei Neufahrzeugen haben sich nach den ersten ca.100 - 500km die Bremsbeläge eingeschliffen, die Seile gelängt und das Gestänge gesetzt, so daß eine Komplette Trommelbremsen-Nachstellung und Gestänge-Grundeinstellung vorzunehmen ist.

Im weiteren Gebrauch müssen dann nur alle 3000km oder 1x jährlich die Trommelbremsen nachgestellt werden, da sie nicht selbstnachstellend sind.

Wichtig: Zuerst die Bremstrommeln bei leichtem Gestängespiel einstellen,
erst danach bei ausgezogener Zugstange das Gestänge wenn notwendig nachstellen.

 

Typenbezeichnung der Bremse finden:

http://www.valeryd.de/bromsid_oe.asp

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Für alle Einstellarbeiten den Anhänger aufbocken.

Aufpassen, daß sich der Anhänger dabei nicht wegdreht.

Notfalls Anhänger ankoppeln.

 

Gestänge lösen um sicherzustellen, daß die Bowdenzüge nicht vorgespannt sind.

 

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Auflaufbremse Knott Einstellen/ Nachstellen: 

 

Sechskant-Einstellschraube auf der Rückseite

 

Ausführliche Version siehe hier:

http://www.anhaengerhandel.de/bremseinstellung.html

 

Dort steht 1/2 Umdrehung zurück nach: Rad lässt sich nur noch schwer oder garnicht mehr drehen.

BPW schreibt 1 Umdrehung zurück nach: Einstellschraube ganz fest.

Im Video Bremseinstellung Knott erscheint "6 Knarren-Züge zurückstellen"

Gezeigt werden 6 x 1/4 Umdrehung = 1,5 Umdrehungen zurück.

 

Anschließend auf den Sechskantknopf schlagen.

Die Sechskantschraube wirkt über eine schiefe Ebene auf die Bremsbacken-Verstellung.

Durch den Schlag rutscht die schiefe Ebene von ganz fest an die Stelle mit dem richtigen Minimalspiel.

 

Ich ziehe die Einstellschraube mäßig maximal fest (Rad blockiert)

und dann eine  3/4 Umdrehung zurück, bis die Reifen wieder frei drehen.

Der Freiraum reicht für die Rückfahrautomatik.

Sechskant zum Schluss Einklopfen ist richtig.

Nur ganz wenig Schleifgeräusch bleibt.

Beide Seiten gleichmäßig einstellen.

 

Anschließend Bremsgestänge vorspannen, Handbremse mehrmals kräftig betätigen.

Zugstange ganz aus ziehen.

Aktualisiert 08.2013:

Bremsgestänge soweit anziehen, daß gerade kein Spiel mehr im Gestänge merkbar ist, aber noch keine Vorspannung der Bowdenzüge auftritt.

(Etwas anders als bei ALKO)

 

 

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Auflaufbremse Alko Einstellen/ Nachstellen:

 

Zahnrad durch ein Loch des Bremsankerbleches verstellen.

Verstellrichtung ist im Blech eingeprägt. Pfeilrichtung = fester.

 

Ausführliche Version siehe hier:

http://www.kuhnert-anhaenger.de/alkobremseinstellung.html

 

Zitat:
-Nachstellmutter (Zahnrad) unter ständigen Vorwärtsdrehen des Rades so weit in Pfeilrichtung drehen bis sich das Rad nicht mehr drehen läßt. Dann Nachstellmutter so weit lösen, daß sich Rad in Vorwärtsrichtung wieder frei dreht. (ca. 5-6 Zähne)

In einigen Quellen wird von 2-5 Zähnen Rückstellung gesprochen, bis das Rad frei dreht.

 

Das wäre identisch zur Knott-Einstellung, leichtes Schleifen zulässig.

 

Wenn die Rückfahrautomatik noch nicht richtig funktioniert:

Im Video Bremseinstellung Alko erscheint " Rückstellung, bis 5 bzw. 7mm Spiel im Bowdenzug sind". Gemeint ist das Bowdenzugspiel an den Gummitüllen an der Ausgleichswippe.

Dieses Maß wird erst bei 10-11 Zähnen Rückstellung erreicht.

 

 

 

Aktualisiert 08.2013:

 

Das Gestänge an der Mutter der Ausgleichswippe anziehen, bis die Bowdenzüge 1-2mm Vorspannung haben.

 

 

Hier noch bebilderte Anleitungen als PDF:

http://www.cobratrailer.com/wp-content/uploads/BremseinstellungD.pdf

 

 

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Auflaufbremse Fehlerdiagnose:
http://www.anhaengerhandel.de/probleme.html

 

Weitere Informationen:

http://www.anhaengerhandel.de/info.html

 

 

 

 

Weitere Hintergrundinformationen:

http://mein-pkw-anhaenger.de/

 

 

 

Entgegen allen Rufen "Am Gestänge wird nicht verstellt", habe ich in der Bedienungsanleitung eines Suleica Wohnwagens BJ 1965 eine Begründung dafür gefunden, warum nach korrekter Trommelbremseneinstellung doch eine neue Grundeinstellung am Gestänge erforderlich sein kann:

Mit freundlicher Genehmigung.

 

Hier hier zu lesen: http://www.multisven.de/suleica/Deichsel/Hahn009.jpg

 

Quelle: www.superleichtcaravan.de

 

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Zitat:http://www.motor-talk.de/forum/auflaufweg-einstellen-t1431952.html
habe genau dieses Verhalten bei unserem ersten Wowa gehabt. Der TÜV-Prüfer beanstandete einen zu großen Leerweg, Bremsleistung war ausreichend vorhanden, die Bremsbeläge gerade 2 Jahre und vielleicht 5000km alt. Leider schlug die Auflaufeinrichtung im gleichen Augenblick durch in dem die Räder blockierten :(
Zudem wurde erhöhtes Spiel in der Auflaufeinrichtung beanstandet.
Allerdings erklärte mir der TÜV-Prüfer, das er kein Nachstellen am Gestänge akzeptieren würde, das wäre vielleicht für die feinjustage, aber bei bei Vollbremsung durchschlagender Auflaufeinrichtung sei der Verstellweg im Gestänge zu gering. Die Bremsen seien in der Trommel gleichmäßig nachuzstellen, alles andere sein Kinderkram (O-Ton).

Auf Nachfrage ob ein neuer Dämpfer nötig wäre hat er mich fast ausgelacht, ich solle die Auflaufeinrichtung mal ordentlich fetten und nicht geizig mit dem Fett sein.

Gesagt getan, Auflaufeinrichtung gefettet, bis es an allen Ecken herausquoll und die Bremsen (in den Trommeln) nachstellen lassen. Ergebnis? Kein Spiel in der Auflaufeinrichtung, kein Durchschlagen und traumhafte Bremswirkung!
Seitdem verfahre ich vor jedem Anhänger TÜV so, das ich die Auflaufeinrichtung fette, einige Probebremsungen mache und wenn nötig die Bremse nachstelle. Seitdem keine Beanstandungen dieser Art mehr ;)
Dämpfer mußte ich noch nie erneuern und das obwohl meine Anhänger alle zwischen 12 und 23 Jahren alt sind :D
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Wohnwagen-otto für ein Forum
Was bei mir auffällig war: Die Schubstange der Deichsel hat insgesamt einen Auflauf-/ Einschubweg von 12 cm. In den ersten 8cm passierte garnichts am Bremsgestänge. Erst in den letzten 4cm wurde das Bremsgestänge überhaupt angezogen. Dadurch gab es immer einen richtigen Schlag beim Bremsen.
Bremsen, Pause, Pause, Pause, Pause, Rumms.--->Der Dämpfer verzögert noch wie gewollt.

Abhilfe: Zunächst Trommelbremsen einstellen:
Wohnwagen aufbocken Räder frei drehbar
Bei gelöstem Gestänge mit der Sechskantschraube (auf  der Rückseite der Bremsträgerplatte) zunächst die Bremsbeläge ganz an die Trommeln bringen danach wieder 0,5 bis 1 Umdrehung lösen, bis sich die Räder frei drehen lassen. War bei mir aber so völlig korrekt eingestellt.

(Wenn man zu wenig zurückstellt funktioniert die Rückfahrautomatik nicht.)

Bei mir passte die Gestängeeinstellung nicht.

Das Gestänge mit Umlenkhebel soll bei ausgezogener Zugstange spielfrei, ohne Vorspannung sein.



Bei mir müssen sich nach der Werkseinstellung noch die Bremsseile gelängt haben daher der lange effektlose Einfahrweg. Oder das war noch nie richtig eingestellt.
Deshalb habe ich entgegen der vielen Beteuerungen: "Am Gestänge wird nicht verstellt"- nach! der Bremseneinstellung doch verstellt.

Schubstange voll ausgezogen.

...

Neue Gestängeeinstellung Knott aktualisiert 08/2013: siehe oben

...
Im Fahrbetrieb: Bremsen, kurze Pause, der Wohnwagen bremst wohldosiert mit. Der Auflaufdämpfer sorgt nun wieder dafür, daß die Bremswirkung langsam einsetzt und bei weiterem Auflaufen stärker wird.

Angenehmes Fahren. Rückfahrautomatik geht auch.


Reihenfolge beachten: Erst die Trommelbremsen einstellen und nur wenn unbedingt nötig am Gestänge schrauben. (Am besten garnicht, aber manchmal muss es eben sein.)

Den Schmiernippeln der Auflaufstange (und der Achse) sollte man ab und an (z.B jährlich) ein paar Hub Fett zukommen lassen, damit die Stange frei beweglich ist.

Eigentlich ist es nichts anderes als das Handbremse-einstellen früher am PKW.

Wenn man es sich nicht selber zutraut, kann man sich an eine Fachwerkstatt oder auch an einen Karosserie- und Fahrzeugbaubetrieb wenden, der auch normale auflaufgebremste Nutzanhänger betreut.

Es kann auch ein befreundeter KFZ-Mechaniker sein.

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Ergänzung Juni 2009

Habe kurz vor dem Sommerurlaub wieder eine größere Auflaufpause festgestellt.

Seit der ersten Einstellung war ich ca. 3000km gefahren.

 

Also vor dem Urlaub nochmal schnell die Bremsen einstellen:

Aufbocken

Radlagerspiel ausschließen

Trommelspiel einstellen (Gegenüber der alten Einstellung eine viertel Umdrehung Unterschied)

 

Neu ausprobiert habe ich die Prüfung der Rückfahrautomatik im aufgebockten Zustand mithilfe der leicht angezogener Handbremse (ein zwei Rasten):


In Vorwärtsrichtung volle Bremswirkung, in Rückwärtsrichtung merkt man das Zurückschwenken der Beläge, die Räder lassen sich gegen leichten Widerstand rückwärts dehen.

 

Abbocken

 

Der Aufwand hat sich gelohnt, bei der folgenden Urlaubsfahrt waren PKW und WW wesentlich straffer/ ohne Auflaufpause gekoppelt.

 

Also: jährlich die Schubstange abfetten und jährlich die Bremsen einstellen!

 

Problem: Handbremse arbeitet nicht richtig.

 

Zieht der Handbremshebel sofort am Federpaket (= liegt die Lasche und die Gegenmuttern am Federpaket an)
oder ist da Luft dazwischen?

 

Federpaket-Position einstellen, bei ausgezogener Schubstange und gelöster Handbremse:
keine Vorspannung, Federpaket muss locker drehbar sein,
darf jedoch bis auf 1-2mm Spiel nicht auf der Stange verschiebbar sein.

Update 2011:

Es gibt inzwischen Nachrüstsätze selbstnachstellende Bremsbeläge für

Trommelbremsen mit Rückfahrautomatik :

 

https://www.kuhnert-anhaenger.de/knott200x50ss.html

 

Youtube:

ANS von Knott - die selbstnachstellenden Bremse für deinen Hobby

 

 

 

 

 

 

 

Nur für Fortgeschrittene:

Öffnen einer Alko-Trommelbremse

Achtung: Neue selbstsichernde Mutter und Drehmomentschlüssel 280Nm erforderlich

Video in englisch.

 

Youtube:

Caravan Service Practical - Brakes & Tyres

 

und

Monteringsfilm för broms Al-Ko